Endlich war es soweit. Die schönste Zeit eines arbeitsreichen Jahres begann! Urlaub!
Dieses Jahr stand der lang ersehnte Traum vom Hochseefischen in Norwegen auf dem Programm.
Mit fünf angelverrückten Freunden stürzte ich mich in dieses Abenteuer und ging drei Wochen im Nordmeer auf Fischfang. Circa 2000 Kilometer lagen vor uns.
Nach mehr als 24 Stunden Fahrt ( inklusive Fähre von Hirtshals nach Kristiansand ) erreichten wir unser Ziel. Eine wunderschöne idyllische Bucht im Südwesten Norwegens in der Nähe von Egersund.
Der freundliche und unkomplizierte Vermieter nahm uns aufs herzlichste in Empfang und wir bezogen unser gemütliches, komfortables und schmuckes Ferienhaus. Nachdem uns dieser fachkundige Experte, der auch eine „Fischfarm“ besaß, mit Haus und der näheren Umgebung vertraut gemacht hatte, überreichte er uns eine Seekarte und zeichnete uns erfolgversprechende Fangplätze ein.
Danach gab er uns noch eine Einweisung in unsere beiden Boote und wir stießen mit einem Stamperl Schnaps auf einen schönen Urlaub und einen guten Fang an.
Und nun ging es endlich mit den zwei Booten auf hohe See hinaus. Ausgerüstet mit Schwimmwesten, Echolot und Pilker- sowie Paternosterruten tuckerten wir aufgeregt und voller Erwartung gemäß unserer Seekarte zum ersten eingezeichneten Fangplatz. Schon nach einer halben Stunde wussten wir, dass uns der sachkundige Hausherr kein Anglerlatein aufgetischt hatte. Unsere Erwartungen wurden übertroffen.
An diesem Tag fingen wir in erster Linie dorschartige Fische. Dorsch, Schellfisch, Wittling Pollack, Lumb und Leng gehörten zu unserer sehr ausgiebigen Beute. Erst die untergehende Sonne erinnerte uns daran, dass wir zurückfahren mussten. Und auch dieses wunderschöne Naturschauspiel- die untergehende Sonne am Meereshorizont langsam verschwinden zu sehen- hinterließ einen bleibenden Eindruck bei uns Fünf.
Nachdem wir unseren Fang filetiert hatten, bereiteten wir uns das Abendessen zu. Zu unserer Freude erleichterte uns die gut ausgestattete Küche die Kocharbeit. Und natürlich- wie hätte es anders sein können- gab es Fisch mit Kartoffelsalat. Zu diesem Festschmaus genehmigten wir fleißigen Petrijünger ein Glas gut temperierten Weißweins. Bei dem blieb es allerdings nicht und es wurde noch ein recht geselliger Abend.
Die weiteren Tage verliefen ähnlich wie der erste Tag mit manchmal besseren, manchmal nicht so guten Fangergebnissen. Und war uns der Wettergott einmal nicht so gewogen, machten wir es uns in unserem beschaulichen Haus bequem beim Schafkopf und einem gemütlichen, erwärmenden Feuer im Kamin.
Höhepunkt unseres Anglerabenteuers war das Fischen auf der „Fischfarm“ unseres Vermieters. Am vorletzten Tag lud er uns dazu ein. Es war gigantisch. Runterlassen- hochziehen- Fisch gefangen. Immer wieder. Nach zwei Stunden mussten wir gezwungenermaßen ob der vielen Fische aufhören. Und dann begann eine harte Arbeit. Unser Filetierplatz quoll förmlich über von Dorsch, Seelachs usw. Ja sogar ein kapitaler Seewolf war dabei.
Wir luden an diesem Tag unseren neuen Freund zum Fischessen ein. Dieser Abend mit Wein, Bier und Schnaps war wohl der anstrengendste Teil unseres Anglerabenteuers.
Bis zum nächsten Jahr.