Heidelberg sollte man nicht verpassen


Mehr als drei Millionen Besucher im Jahr bereisen die romantische, kleine, überschaubare und liebenswerte Stadt mit ihren 148.000 Einwohnern. Sie liegt am Fluss Neckar, der im 19 km entfernten Mannheim in den Rhein fließt. Heidelberg ist bekannt für Bildung und Forschung, hier wurde die älteste Universität im heutigen Deutschland, die Ruperto-Carola-Universität  im Jahre 1386 gegründet.

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Am besten beginnt man gleich in der Früh mit einem Rundgang (Tagestour), Ausgangspunkt ist der Bismarckplatz, dem zentralen Verkehrsknotenpunkt der Innenstadt in Richtung Neckar. Über die Theodor-Heuss-Brücke quert man den Neckar und wandert in den Stadtteil Neuenheim zu dem weltberühmten Philosophenweg auf dem Heiligenberg. Erst geht es steil bergauf, aber oben angekommen belohnt ein ebener Weg hoch über dem Neckar, mit vielen wunderbaren Blicken auf die Stadt und die Burg auf der anderen Seite des Neckars.

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Den Namen verdankt dieser Weg nicht nur den bekannten Dichtern und Denkern wie Eichendorff, Hölderlin, Max Weber, Goethe, oder Mark Twain, die in Heidelberg weilten und in den Weinbergen spazieren gingen, sondern auch den Studenten, die gerne auf diesen romantischen Weg die Zweisamkeit genossen. Nach ca. 2 km führt ein Treppenweg, der Schlangenweg, wieder hinunter zum Neckar und über die wunderschöne, malerische Alte Brücke.

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Die Alte Brücke heißt nach dem Erbauer Karl-Theodorbrücke, sie wurde 1788 unter dem Kurfürsten gebaut. Am 29. März 1945, gegen Ende des 2. Weltkrieges, wurde sie von Einheiten der deutschen Wehrmacht unnötig gesprengt, da die Alliierten trotzdem tags darauf ohne Mühe einmarschierten. Gleich 1946 begannen die Heidelberger, nach einer Spendenaktion, ihre Brücke wieder aufzubauen.

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Weiter geht es durch das Brückentor, gebaut im Stil der Renaissance, in die Altstadt. Von jetzt an wird es lebhafter, hier gibt es viele kleine Gassen, gesäumt von unzähligen Cafés und Kneipen.

Über die Steingasse kommt man zur mächtigen, aus dem roten Neckartäler Sandstein gebauten, Heiliggeistkirche. Gründungsjahr ist das Jahr 1398, die gotische Hallenkirche mit barockem Dach wurde jedoch erst bis zum Jahre 1515 fertiggebaut. Die Kirche wechselte mehrfach zwischen der reformiert-calvinistischen und lutherischen Konfession. Sie war im Mittelalter der Standort der kostbarsten Bibliotheca Palatina in Deutschland. Im 30 jährigen Krieg wurden die Bücher beschlagnahmt in Kisten verpackt nach München verladen und später als Geschenk an den Papst über die Alpen nach Rom verfrachtet. Noch heute befinden sich diese wertvollen Schriften im Vatikan.

heidelberg08Eine weitere Attraktion auf der Tour ist das Ritterhaus, das heute ein Hotel beherbergt. Es ist das älteste Privathaus mit einer wunderschönen Fassade, erbaut von einer Tuchhändlerfamilie im Jahr 1592.

Am Hotel zum Ritter links vorbei geht es weiter bis zum Kornmarkt, mit der sehenswerten Muttergottesstatue auf einer barocken Säule, zur Bergbahn. Hier kommt man schnell hinauf zum Heidelberger Schloss, dem Wahrzeichen der Stadt. Es thront beeindruckend ca. 70 m über dem Neckar, am Hausberg dem Königstuhl, über der Altstadt. Man könnte auch die mehr als 300 Treppenstufen über den Kurzen Buckel, welche parallel zur Bergbahn steil bergauf verlaufen, erklimmen. Bei schönem Wetter sollte man unbedingt noch weiter bis auf den Gipfel des Königstuhls fahren oder auch wandern. Von dort oben hat man eine wunderschöne Aussicht über Heidelberg sowie die Rheinebene.

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Für das Schloss sollte man mindestens 2-3 Stunden planen. Aus dem Geschlecht der Wittelsbacher residierten hier über 5 Jahrhunderte die kurpfälzischen Kurfürsten. Über 300 Jahre lang dauerten die baulichen Arbeiten in verschiedenen Stilen, vor allem der Gotik und der Renaissance. Der 30 jährigen Krieg beendete die Blütezeit des Schlosses, es wurde schließlich im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört. Die umliegenden Parkanlagen, mit einem großen Terrassengarten, wurden wegen der Unruhen des 30 jährigen Krieges nie ganz fertig gestellt. Neue Versuche des Wiederaufbauens des Schlosses scheiterten. Heute ist es eine der berühmtesten Ruinen Deutschlands, die vom Mythos der Vergangenheit lebt.

Viele legendäre Geschichten gibt es über das große Fass für Wein mit 221.726 Litern Fassungsvermögen, welches sich noch heute im Schloss befindet. Perkeo, ein Zwerg aus Südtirol, wurde zum Hofnarren und Aufpasser des Fasses gemacht. Er trank bereits seit seiner Kindheit jeden Tag sehr viel Wein und als er dann im Greisenalter krank wurde und der Arzt ihm Abstinenz verordnete, starb er der Legende nach, nach dem ersten Glas Wasser.

Ein kleiner Weinkeller mit Ausschank lädt hier zu einer Pause ein.

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Im Schloss befindet sich auch das Deutsche Apotheker-Museum, eine interessante Sammlung alter Apothekeneinrichtungen aus der Zeit der Renaissance, des Barock und des Biedermeier. Des Weiteren wird eine Arzneimittelsammlung der üblichen Arzneien aus dem 17. und 18. Jahrhundert sowie Pharmakologisches Zubehör gezeigt.

Wieder abwärts führt der Rundgang zurück zur Altstadt, an der Heiliggeistkirche vorbei, entlang der Hauptstraße, der angeblich längsten Fußgängerzone in Deutschland. Wenn es die Zeit und die Ausdauer noch erlaubt, bietet sich hier ein Bummel durch die zahlreichen Geschäfte und Shops in Heidelbergs Einkaufsmeile an.

Wer möchte kann noch einen Abstecher zur Jesuitenkirche, die katholische Kirche in Heidelberg, oder auch zu dem weltberühmten Studentenkarzer, früher ein Gefängnis für Studenten, heute ein Teil des Studentenmuseums der alten barocken Universität, machen.

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